wenn und aber

with Keine Kommentare
Evelyn Schalk ◄

Diese Ausgabe ist das Ergebnis ihres Themas oder vielmehr, ihrer Themen. Es geht um Forderungen, jene, die es nachdrücklich zu stellen gilt und solche, mit denen jede*r tagtäglich konfrontiert ist. Vieles davon ist Überforderung. Oder wie es in unserem Call for Papers hieß:

forderungen werden gestellt, immer mehr, immer häufiger, immer selbstverständlicher.
nach energie, arbeit, zeit, leistung, aufmerksamkeit, bereitschaft, wissen, optimierung, ertragen, bewahren, aushalten, durchhalten, ohne anzuhalten.
aber im gegenzug werden forderungen kaum erfüllt, immer seltener, immer widerwilliger, immer weniger.
nach organisation, information, sozialer sicherheit und gerechtigkeit, fairer entlohnung, lebensqualität, leistbarkeit, anerkennung, versorgung, augenhöhe, freiraum, lebensraum, ohne wenn und aber.

Überforderung ist jedoch auch ein himmel- und hölleschreiender Euphemismus – was sind Armut, Hunger, Krankheit, Krieg, Flucht, Angst, Elend? Überforderung? Nein. Die fühlen nur die Nicht-Betroffenen, wenn sie damit konfrontiert werden. Das wiederum ist Zynismus. Daraus jedoch folgt die Forderung, derartige Zustände nicht hinzunehmen, als Gesellschaft, als Verantwortliche*r, jede*r Einzelne und alle gemeinsam. Ohne Wenn und Aber.

Das gilt auch für zwei Kollaborationen, auf die wir an dieser Stelle verweisen möchten. Zum einen findet ihr an einigen Standorten sowie auf der zweiten Seite der Faltausgabe Teil 2 unserer Kooperation mit dem Architekturmagazin LAMA im Rahmen des Projekts grazotopia (Teil 1 könnt ihr in Ausgabe #95 nachlesen).

Zum anderen hat unser Projekt wORTwechsel in Kooperation mit dem Literaturhaus Graz für das Kulturjahr Graz 2020/21 gestartet, die Aufzeichnungen der ersten Veranstaltungen findet ihr online*. Die nächste Ausgabe wird zur Gänze diesem wORTwechsel gewidmet sein, der AMS, Karlau, Griesviertel und Triester Siedlung vielschichtig fokussiert.

Deshalb, ausreißen und dranbleiben!

https://ausreisser.mur.at/2021/04/19/endlich/