workin‘ for dreams to become realities

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Behandeln wir, ganz allgemein, die utopie wie eine weich – das heiszt, wir gestehen ihr, & damit uns, einen relativen toleranz- & interpretationsspielraum zu – gezeichnete schablone & legen wir sie dann vorsichtig ueber die von uns alltaeglich als solche fuer wahr genommene wirklichkeit, laesst sich zumindest ganz ungefaehr ein- & abschaetzen, inwiefern wir ihr nahe kommen oder uns vielleicht auch gar, im gegenteil, von ihr entfernen beziehungsweise die momentane distanz, die uns von ihr trennt. je genauer & detaillierter wir dergleichen tun moechten, desto notwendiger wird eine moeglichst exakte & umfangreiche ausarbeitung bis konzeption dessen, was sie fuer uns zu enthalten & transportieren hat, sprich, ihre bedeutungen & effekte im detail. handelt es sich dahingegen lediglich um kaum konkretisierte, vage & eventuell idealisierte vorstellungen, haben wir im zweifelsfalle, wenn wir mit anderen darueber diskutieren wollen, kaum valide argumente, ihre realisierung zu behaupten respektive zu widerlegen.

nehmen wir zum beispiel inklusion: hier macht es, zudem, maszgeblich einen gewaltigen unterschied, ob wir dieselbe als unerreichbaren, quasi perfekten gesellschaftlichen wunschzustand & zugleich prozess – ergo einen weg –, uns auf sie zuzubewegen, betrachten, oder als tatsaechlich etablierbaren status quo. & zugleich bietet sich eine differenziertere analyse an, aufgeteilt nach sektoren, denn gewissermaszen holistisch gesehen, muessten wir gerade in letzterem falle bereits ihr vollkommenes scheitern konstatieren. in einer welt, die radikal hierarchisch aufgebaut ist, in der die relevanten & mit macht verbundenen zugaenge extrem leistungsgebunden sind – eigentlich: orientiert am erfuellen & uebertreffen von erwartungswerten, die darueber hinaus mit individuellen eigenschaften zu tun haben, darunter attribute der physiognomie, des habitus, der verankerung innerhalb eines elitaeren zirkels etc. – & wir diesbezueglich eher eine verschaerfung statt einer entlastung beobachten, kann marginal von barrierefreiheit & freien, gerechten zugaengen fuer alle gesprochen werden. bestimmte winzige nischen, speziell in landlaeufig so genannten sozialen bereichen, arbeiten dafuer punktuell & mit enormem aufwand, menschen aus ihrer separation & exklusion zu holen & sie sichtbar & akzeptierter zu machen. da der einfluss auf die widrigen gesamtstrukturen allerdings minimalst ist, bleibt die hauptsaechliche methode leider vornehmlich, die jeweiligen klient:inn:en an die bestehenden anforderungen anzunaehern – ein integrativer ansatz, also. deutlich seltener finden sich modelle, die die reine essenz der inklusion beruecksichtigen: kleinsysteme – z.b. tendenziell mehrgenerationenhaeuser & voellig offene, nicht via strikter codes restringierte begegnungsstaetten – , die sich just durch die beduerfnisse & eigenschaften der sich in ihnen bewegenden ausbilden – keine sturen & harten, schier unveraenderlichen vorgaben, sondern die regeln entstehen dynamisch im aushandeln mit dem paradigma, jeder persona stehe ein bedingt gleiches stueck wirksamkeit & komfort zu. wuerden wir nun – faelschlicherweise –, davon ausgehen, die aufgrund ihres prozentuellen anteils an der regierung relevanten parteien koennten dermaszen nachhaltig wirkung zeitigen, umfangreich die notwendigen voraussetzungen zu schaffen, muessten wir enttaeuscht erkennen, dass keine davon genug interesse daran hat, vielmehr sind die programme primaer auf kurzfristige wirtschaftliche erfolge ausgerichtet & enthalten sie elemente & ideen der inklusion, gehen diese sofort unter, sobald die partei in aktion – die diskrepanz zwischen wort & tat – treten darf. m.e. ist inklusion per se aber eine grundsaetzliche haltung: niemand vertritt sie, der nicht zutiefst ueberzeugt davon ist: sie kann deshalb weder von oben herab angeordnet werden noch durch eine revolte – revolution – von unten induziert werden, allein langwierige & muehsame annaeherungen mit bereitschaft zur wertschaetzenden kommunikation bieten mit viel glueck eine minimale chance, uns an sie heranzutasten & nicht zunehmend weiter von ihr abzudriften.