eintrag der projektkoordinatorin

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Mag. Teresa Hartinger ◄

Donnerstag, 19.11.2020

Heute war ein aufregender Tag… Bereits in der Früh war ich etwas nervös, da heute das erste Online-Treffen für das „App-solute Neuigkeiten“ Projekt stattfinden sollte. Doch als die ersten technischen Hürden überwunden waren und ich alle TeilnehmerInnen und die KollegInnen von der Universität Graz und der Kleinen Zeitung gesehen hatte, war die Nervosität verflogen. Schon interessant… aber selbst über den PC-Bildschirm konnte man die angenehme Atmosphäre spüren, die in diesem digitalen Raum entstand, obwohl sich die meisten TeilnehmerInnen zuvor noch nie begegnet waren.

Angefangen hat das Projekt, das sich mit intergenerationellen Beziehungen und der Auswirkungen der Digitalisierung auf die Alltagshandlung Zeitungslesen befasst, eigentlich zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt – zum Beginn der COVID-19-Pandemie im März 2020. Dennoch fanden sich jüngere und ältere TeilnehmerInnen zusammen, die gewillt waren, auch in dieser Zeit der Ungewissheit Wege zu finden, sich zu begegnen und gemeinsam über Monate hinweg zu arbeiten. Es ist wirklich beeindruckend, wie intensiv die intergenerationellen Teams bereits jetzt kollaborieren und wie divers die Beziehungen der TeilnehmerInnen sind… Eltern-Kind, Großeltern-Enkel, StudienkollegInnen, Bekannte… und obwohl das Alter ein Auswahlkriterium der TeilnehmerInnen war, hatte ich bislang dennoch nur selten das Gefühl, dass es eine vordergründige  Rolle gespielt hat.

Voller Eindrücke und Erleichterung, dass alles gut verlaufen ist, sank ich nach dem Treffen in meinen Bürosessel. Wie es wohl für die TeilnehmerInnen gewesen sein muss? Diese ungewisse Zeit, viele unbekannte Menschen und das alles in einem virtuellen Raum… für viele war es ja überhaupt das erste Online-Meeting, das sie je hatten… schon bemerkenswert. Und gleichzeitig war die Interaktion der TeilnehmerInnen trotz alledem lebhaft und vor allem innerhalb der Teams sehr wertschätzend und auf Augenhöhe. Ich freue mich schon auf die nächsten Treffen!

Montag, 3.4.2021

Ich bin schon ein bisschen stolz… Heute haben nun alle TeilnehmerInnen ihre Digital Stories abgegeben. Wir konnten zum ersten Mal sehen, woran die intergenerationellen Teams in den letzten Monaten gearbeitet haben. Es ist so schön zu sehen, wie viel Arbeit und Herzblut, aber auch wie viel Freude, Kreativität und Spaß in den gesprochenen Kurzerzählungen steckt. Das hat mich sehr beeindruckt! Ich frage mich, wie es wohl gewesen wäre mit meiner Oma über Monate hinweg Zeitung zu lesen, gedruckt und digital, und gemeinsam so eine Digital Story zu erstellen und über unsere Ansichten und Meinungen zu diskutieren… wir sind beide sehr stur… ob das gut gegangen wäre?…

© Teresa Hartinger

Ach ja, die Digital Stories… Ich kann gar nicht sagen, welche mir am besten gefällt, weil sie alle so vielseitig und ideenreich sind und die Zusammenarbeit mit und die Beziehung zu dem Tandempartner/ der Tandempartnerin sehr schön abbilden. Überzeug dich auf unserer Webseite einfach selbst… https://app-solute-news.uni-graz.at/de/forschung/unsere-digital-stories/

Ich denke, das gemeinsame Arbeiten an einer konkreten Sache, die verschiedenen Persönlichkeiten der TeilnehmerInnen, das Aushandeln, wer welche Aufgabe übernimmt, welche Präferenzen und Interessen auf beiden Seiten vorhanden sind, Erfahrungen, die man in das Projekt miteinbringt… genau diese Komponenten machen die Digital Stories eben besonders vielfältig und interessant. Spannend finde ich vor allem die überraschenden Erkenntnisse, die man über den Tandemkollegen/ die Tandemkollegin gewinnen konnte…. Ich kann mir schon vorstellen, dass man sich neu kennenlernt, wenn man so intensiv zusammenarbeitet. In den Digital Stories zeigt sich auch, dass man trotz des unterschiedlichen Alters häufig mehr gemeinsam hat als noch zu Beginn des Projekts geglaubt und eigentlich andere Dinge, wie zum Beispiel die persönlichen Vorlieben, wichtiger sind. Für mich wird deutlich, dass sich durch die intergenerationelle Zusammenarbeit die Perspektive auf die eigene und die jeweils andere Altersgruppe zum Teil gewandelt hat und, dass wir alle vieles voneinander lernen konnten.

Was die TeilnehmerInnen wohl zu den anderen Digital Stories sagen werden, wenn sie sie beim Abschlusstreffen sehen können? Ich bin schon sehr gespannt…