Präsentation und Gespräch mit der Autorin zum Abschluss ihres Styria-Artist-in-Residence-Aufenthaltes in Graz
Wann: 25. Jänner 2024, 18 Uhr
Wo: Forum Stadtpark Graz
Moderation: Evelyn Schalk (ausreißer – Die Wandzeitung)
Seit November 2023 arbeitet die Autorin Dhurata Hoti aus Prishtina/Kosovo im Rahmen ihres Graz-Aufenthaltes als Styria Artist in Residence des Land Steiermark Kulturressort im ausreißer-Büro im Forum Stadtpark an ihrer nächsten Publikation. Eine ihrer Kurzgeschichten wurde in dieser Zeit übersetzt und wird in der nächsten ausreißer-Ausgabe veröffentlicht. Am 25. Jänner wird sie aus ihren Texten lesen und über ihre Arbeitsweise erzählen.
Dhurata Hoti ist Autorin und lebt in Prishtina, Kosovo. Sie schreibt Theaterstücke, Drehbücher, Kurzgeschichten und journalistische Texte. Im Rahmen ihres Styria-Artist in-Residence-Aufenthaltes in Graz arbeitet sie an ihrer dritten Kurzgeschichtensammlung.
Die Charaktere dieses Buches, das den letzten Teil einer Trilogie darstellt, erforschen Ängste und Realitäten der Gegenwart, während sie die Bürde unverarbeiteter Traumata und Verlangen mit sich tragen, aus denen wiederum ihre Transformationen in neue Wirklichkeiten entstehen, in denen konventionelle Gesetzmäßigkeiten nicht länger gelten. Wetterphänomene, Geräusche, Worte und Gedanken der Erzähler folgen dem Rhythmus eines brüchigen emotionalen Zustandes und verwischen die Linie zwischen Realität und Delusion.
Die Erzählungen und ihre Charaktere in diesem Buch stellen die Komplexität des menschlichen Daseins in den Mittelpunkt und loten aus, was C. G. Jung als “Schattenarbeit” bezeichnet. “Man wird nicht erleuchtet, in dem man sich Lichtfiguren vorstellt, sondern indem man sich der Dunkelheit bewusst wird.”, so Jung. In diesem Sinne erkunden einige Geschichten eine “Schattenwelt”, in der Ängste und unbewusstes Verlangen als “Schatten Persona” zutage treten.
Immer jedoch sind diese Geschichten in der faktischen politischen und sozialen Realität eines Nachkriegslandes wie dem Kosovo verwurzelt, durchdrungen vom Leid und den Traumata einer gewalttätigen Vergangenheit. Die Ereignisse der Geschichten, parallel zu den Beziehungen der Charaktere untereinander, egal ob im familiären, sozialen oder einem gänzlich surrealen Gefüge, offenbaren Facetten menschlicher Verfasstheit und ihrer (zeitweise) rekonvaleszenten Natur.
Eine Kooperation mit dem ausreißer – Die Wandzeitung zum Projekt „About War – Die Sprache des Krieges“