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Es war am 18.6. 1994, als Terre des Hommes kam, um die Kinder aufzunehmen, die vor der Interahamwe geflohen waren. Damals war die Beförderung von Kindern unter 15 Jahren erlaubt*. Sie brachten zwei große Lastwagen und setzten uns auf den Boden, viele von uns brachen zusammen. Kinder weinten laut, einige hatten Angst, andere wollten auf die Toilette. Es war, als würde man wie ein Tier in einem Käfig sitzen.

Eine andere Sache, die ich nicht vergessen werde: Als wir an der Barriere angekommen sind, gab es viele Interahamwe mit blutüberströmten Schwertern, Gewehren und anderen traditionellen Waffen, mit denen sie während des Völkermords vorgegangen waren. Als sie uns aus den Lastwagen holten, sah ich die Weißen, die uns im Konvoi begleitet hatten, und sie gingen auf uns zu. Ich weiß nicht, wovon sie redeten, jedoch bemerkte ich, dass sie uns wieder in die Lastwägen setzten und wir fuhren weiter.
Als wir in Burundi ankamen versammelten sie die Verletzten und sie behandelten uns draußen, weil wir viele Kindern waren. Wenn ich mich an die schreienden Kinder erinnere, werden schreckliche Erinnerungen wach. Wir übernachteten in einem großen Saal. Jedes Kind bekam zwei Decken, eine wurde als Matratze verwendet und eine zum Zudecken. Sie gaben uns eine Tasse Wasser und einen Keks als Mahlzeit.”
9 Jahre
Yvette Umuhoza lebt heute in Tirol.
* In Wirklichkeit betraf die der NGO zugestandene Rettung nur Kinder unter 12 Jahren, doch die Mitglieder von Terre des Hommes stellten einige Kinder jünger dar, als sie waren.