Über die Kuratorinnen

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Eine Gruppe junger Mädchen, die jüngere Kinder begleiten, und eine Ordensschwester, die die Kinder der Sozialschule betreut, folgen einem Soldaten oder Gendarmen und gehen am Fotografen vorbei. Vorne links ist Yvette Umuhoza zu sehen, die einen jüngeren Cousin auf dem Arm hält.
Foto aus dem Inneren des Lastwagens, in dem ganz hinten Beata Umubyeyi und ihre Mutter verborgen sind.

Aurélia Kalisky

ist Literaturwissenschaftlerin und forscht zu Genozid und Holocaust sowie zu Formen der Zeugenschaft und des kollektiven Gedächtnisses, die durch politische und kriegerische Gewalt entstehen. Sie ist Fellow am Centre Marc Bloch in Berlin. Derzeit arbeitet sie an einem Buch über die frühe Holocaustforschung mit dem Titel „Wie schreiben wir unsere Geschichte? Interdisziplinäre Forschung jüdischer Überlebender nach der Shoah.“ Zusammen mit Catherine Coquio ist sie Autorin von „Das Kind und der Genozid. Zeugnisse über Kindheit während der Shoah“ (2007) und zuletzt Herausgeberin der deutschen Übersetzung des Manuskripts von Salmen Gradowski (Die Zertrennung. Aufzeichnungen eines Mitglieds des Sonderkommandos, 2019) sowie, zusammen mit Elisabeth Gallas und Nicolas Berg, einer Ausgabe der Zeithistorischen Forschungen (2/2023) über Jüdische Sprachkritik nach dem Holocaust. Darüber hinaus hat sie zahlreiche Artikel über Zeugenschaft, Zeugenliteratur, Erinnerungspolitik und Geschichtsschreibung zur Shoah, zum Völkermord an den Armenier:innen und zum Völkermord an den Tutsi in Ruanda veröffentlicht.

Ancilla Umubyeyi

wurde in Kigali (Ruanda) geboren und lebt seit 1991 in Wien. Sie ist Volksschullehrerin und diplomierte Sozialbetreuerin. Ancilla Umubyeyi ist Beraterin und Komiteemitglied von Rwanda Diaspora Austria. Sie hat zahlreiche Gedenkveranstaltungen initiiert und mitorganisiert und hält Vorträge. 2024 initiierte sie zusammen mit dem Künstlerpaar Bele Marx und Gilles Mussard die Installation „Yppenplatz – Säulen der Erinnerung“ in Wien. Dazu fanden Podiumsdiskussionen u.a. mit Doron Rabinovici, Esther Mujawayo und Dimitrie Sissi Mukanyirigira statt, und es entstanden TV und Radio-Beiträge.

Magnifique Neza

ist Doktorandin an der EHESS Paris (Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales) in medizinischer Anthropologie mit Schwerpunkt psychische Gesundheit. Ihre Forschungsschwerpunkte sind psychische Erkrankungen und psychische Gesundheit, insbesondere die Auswirkungen des Völkermords an den Tutsi im Jahr 1994 auf die psychische Gesundheit der Ruander. Ausgehend von den Vorstellungen, Therapieverläufen, Pflegepraktiken und Diskursen, die psychische Störungen in Ruanda begleiten, untersucht ihre Forschung die Neugestaltung der psychiatrischen Versorgung im ruandischen Kontext nach dem Genozid.