call for papers #108

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Liebe Leute,

diesmal gibt es einen ganz besonderen Call for Papers, denn das Thema der nächsten Ausgabe behandelt quasi ein Gründungsmoment des ausreißer. In Kooperation mit dem Graz Museum geht es in der Nummer #108 um

PROTEST IN GRAZ

Dazu braucht es wohl wenig Erklärung – aber umso mehr Handlung. Protest heißt nicht hinnehmen, heißt sich organisieren, heißt Kritik öffentlich sichtbar und hörbar machen. Ohne Protest und ohne Widerstand, laut, sichtbar, unumgehbar, auf der Straße, in der Öffentlichkeit, wären die meisten demokratischen Errungenschaften nicht erkämpft worden. Freiwillig haben Herrschende noch nie ein Privileg aufgegeben, egal ob es um Arbeitszeiten und -bedingungen, Frauenwahlrecht, Antirassismus, Abtreibung, LGBTQIA+Rechte und vieles mehr geht. Gleichzeitig hat kein anderes demokratisches Mittel so polarisiert wie öffentlicher Protest, bis heute. Wenn sich rechte, anti-demokratische Kräfte als Protest generieren, hat das wiederum nichts mit Widerstand zu tun, wohl aber mit dem Bestreben, eben die eigenen Privilegien zu erhalten bzw. auszuweiten – zunächst auf Kosten ohnehin bereits marginalisierter Gruppen und letztlich auf Kosten aller.

Sich wiederum über das Bestehende hinweg setzen, denken, entwerfen zu wollen, ist (im besten Fall) ein gemeinsamer Anker von Kunst und Protest. Ohne Kunst, ohne Sprache, keine Utopie, keine Möglichkeit, sich eine veränderte Welt vor- und darzustellen, zu erträumen – und letztlich zu schaffen.

In diesem Sinne: Beiträge aller druckbaren Genres – Text (max. 8000 Anschläge für die Printausgabe), Fotos, Comics, Cartoons, Visual Arts, Crossoves bitte bis 1. August 2023 an die ausreißer-Redaktion.

Da die Ausstellung bis Ostern 2024 laufen soll, wird die Thematik und damit Platz für weitere Veröffentlichungen auch in den beiden Folgeausgaben präsent sein.

Wir sind gespannt und freuen uns auf eure Assoziationen, Ideen, Beiträge – und Proteste!

Mit widerständigen Grüßen
aus der ausreißer-Redaktion