“song of the antigones”

with Keine Kommentare
Scott Zukowski ◄

• “song of the antigones”

two years in and antigone dead
tell me please who’ll care for the dead
who’ll sing for the dead and
write for the dead
two years later with antigone dead.
and who’ll place unctions on antigone’s head
who’ll carve her marble head and
lay prayers upon her head
two years gone and antigone dead.

Das Gewahr Werden seiner Sterblichkeit füllte mich mit stiller Panik.
Ich setzte mich hin und begann zu lesen.

Jakob Mak ◄

• Yarn

My mother calls.
He’s not well.
He’s all yellow.
He’ll be at home.
Only palliative care at this point. End-of-life care, she meant.
You don’t have to stay over. But could you look after him while I run some errands, when you’re around.
Sure.
He really was yellow as Perkins Gilman’s wallpaper. His form sunken into the bed, a vain glint in similarly sunken eyes. Pancreatic cancer. Advanced metastasis. A failing liver.
I felt intrusive, smothered by an instance of the same repressed politeness that had kept him from sharing his diagnosis, until his body had given him away, until it had wilted like a mayflower.
Him ashamed of dying, me ashamed of living. Both of us tethered by that strained wish not to be a nuisance, a worry, a botheration to each other.
The idea that he could pass while I was there filled me with a quiet panic.
I sat down and read.
It was a muted approximation of togetherness.
I helped out a few more times like that. He barely asked for anything. Eventually, he just slept.
The few hours that I spent that way were a grain in the hourglass against the scope of my mother’s grief. She bore the brunt of the care. She had grit. What I was doing felt performative, shameful. There were no words being exchanged, no declarations of love, just spare looks, water, and tissues.
Still, I did care, so I gave what little care I could muster.
My stepfather died sometime in May that year. We had never been close. But, although it was so brief and so sparse and so anguished, our relationship of care was a tenuous string that connected us for a moment.
An arm’s length of yarn that, at its inevitable tear, would impart a memory that was to be treasured and embellished, alloyed with thought and hammered out into something new.

Zwirn

© Jakob Mak

Meine Mutter ruft an.
Ihm geht’s schlecht.
Er ist ganz gelb.
Er wird zu Hause bleiben.
Es ist nur mehr Palliativpflege. Sie meint Pflege am Lebensende.
Du musst nicht bleiben. Aber kannst du demnächst auf ihn aufpassen, während ich was erledige.
Klar.
Er war wirklich so gelb wie Perkins Gilman’s Tapete. Ins Bett versunken. Ein müder Funken in gleichermaßen eingesunkenen Augen. Bauchspeicheldrüsenkrebs. Fortgeschrittene Metastasen. Eine aussetzende Leber.
Ich kam mir vor wie ein Eindringling, erstickend an derselben verklemmten Zurückhaltung, die seine Diagnose verschwiegen gehalten hatte, bis sein Körper ihn verraten hatte, bis er verwelkt war wie eine Maiblume.
Er, beschämt seiner Krankheit. Ich, beschämt meiner Gesundheit. Wir beide, gekettet an den forcierten Drang, dem anderen gegenüber keinen Umstand, keinen Umweg, keinen Unmut zu schaffen.
Das Gewahr Werden seiner Sterblichkeit füllte mich mit stiller Panik.
Ich setzte mich hin und begann zu lesen.
Es war eine stumme Angleichung an ein Beisammensein.
Ich war ein paar weitere Male dort. Wir sprachen wenig. Schlussendlich schlief er die meiste Zeit.
Die wenigen Stunden, die ich so verbrachte, glichen kaum einem Sandkorn in dem Stundenglas der Pflege, dem sich meine Mutter gewidmet hatte. Sie trug die Hauptlast. Sie hatte den Mut, den Biss. Mein Beitrag schien performativ, beschämend. Es gab keinen Austausch von Trost oder Kundmachungen der Zuwendung, nur den von spärlichen Blicken, Wassergläsern und Taschentüchern.
Trotzdem, es kümmerte mich, und ich kümmerte mich um ihn.
Mein Stiefvater starb im Mai dieses Jahres. Wir standen uns nie nahe. Aber die Pflege zwischen uns, trotz ihrer Spärlichkeit und Verklemmtheit und Beklommenheit, war ein straff gespannter Faden, der uns verband, uns einen Moment Bezug zueinander gab.
Eine Armlänge Zwirn, die, zum Zeitpunkt ihres unausweichlichen Zerreißens, eine Erinnerung hinterließ, die es verlangte, geschätzt zu werden, geschmückt, legiert mit Impuls, und geschmiedet in etwas Neues.