[f1]

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Katherina Braschel ◄

Wir drücken [esc] und das Fenster klemmt. Es gibt hier keine Frischluft ohne Arbeit, wir zerren und reißen, haben Angst vor Permanentschäden und drücken [strg], [alt], [entf], wir versuchen zu managen und fragen uns, ob man Ursachenforschung auf Oberflächen betreiben kann. Wir wischen, hin, her, mit Mikrofasertuch und ohne, mit unseren Fingerspitzen, verwischen Staubkörner und Tastspuren, Erinnerungen an Berührungen, die keiner externen Eingabe folgen.

Unsere Prozessoren rechnen mit uns, es macht nichts, dass wir manchmal nicht wissen, wer sie sind, dass wir manchmal nicht wissen, wer wir sind, wir beobachten Spitzen und Täler, suchen nach etwas, das wir Horizont taufen möchten.

Veratmete Luft drückt seitlich in unsere Augäpfel. Es brennt. Wir leben im Umschalten zwischen [Nachtmodus] und [Helligkeit automatisch anpassen], haben vergessen, was zuletzt war, was als nächstes kommt. Manchmal drücken wir [strg], [z] und wissen nicht, welche der beiden Bewegungen eingerostet ist, welche Millimetermuskelstränge ihre Erinnerung verloren haben. Wir drücken [strg], [z] und nichts passiert.

Unsere Nasen, unsere Stirnen kleben an Fenstergläsern, außen die Rückstände vergangener Temperaturen, sie kühlen unseren Sauerstoffdurst, simulieren ein Etwas, während unsere Augen [strg], [+] denken, während unsere Fingernägel an der Beschichtung des Glases, am Silikon seines Rahmens zweifeln. Wir rasen, innen, atmen in Drehzahlen. Alles multipliziert.

Die Simulation eines Tieres hechelt in Belüftungsschlitzen.

Wir wissen nicht mehr, wo unsere Zwischenspeicher liegen, drücken wahllos [strg], [v], fragen uns, wann wir zuletzt [strg], [c] gedrückt haben, erhalten Meldungen, dass unsere Speicher bald voll seien, doch es ist da nichts, wir sehen nach, wir suchen, drücken [F5], immer wieder. Wir bleiben leer. Der Druck an unseren Augäpfeln eine unscharfe Vorstellung entfernter Umarmungen.

Bei gewissen Wetterlagen sind alle Rahmen verzogen, die Fenster bleiben geschlossen. Dass es trotzdem immer irgendwo tropft, sich etwas aufweicht und instabil wird, wir drücken [strg], [f] und die Buchstaben in unseren Worten hängen fest, ziehen Längen und lassen aus. Es rattert. Es stottert. Abends werden die Fenster zu abgegriffenen Spiegeln, zu zerzausten, verwaschenen Wiedergaben. Wir starren. Suchen nach Luft. Wir starren. Drücken [strg], [x].

Nichts passiert.